Der Spielturm für Kinder - auch eine Mondbasis

Für dich ist ein Spielturm ein Spielturm. Für deine Kinder ist er aber viel mehr. Wenn du deinen Kindern einen Spielturm kaufst, kaufst du ihnen damit nicht nur etwas, was die Nachbarskinder nicht haben oder etwas, dass dich einen halben Monatslohn gekostet hat. Du kaufst deinen Kindern damit viel mehr ein Stück ihrer Kindheit. Etwas, an das sie sich noch ihr ganzes Leben lang erinnern werden.

Diese ersten Erfahrungen, gerade was das Spielen angeht, brennen sich oft tief in unsere Erinnerung ein. Das kannst du vielleicht anhand deiner eigenen Erfahrung bezeugen. Bestimmt erinnerst du dich noch an ein Erlebnis aus deiner Kindheit, das während dem Spielen oder auf dem Spielplatz stattgefunden hat.

 

Als Erwachsene haben wir vielleicht auch ein bisschen die Fantasie verloren, wenn es darum geht den wahren Wert von materiellen Dingen zu bewerten. Viel zu oft gehen wir davon aus, dass ein Gegenstand nur eine einzige Funktion erfüllt. Beobachten wir aber Kinder beim Spiel, wissen wir, dass dem nicht so sein muss. Ja, vielleicht liegen wir mit unserer Einschätzung sogar falsch und die Kinder haben Recht.

Der Spielturm- ist auch eine Mondbasis!

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Für Kinder kann ein Hockeyschläger auch mal zum Lichtschwert à la StarWars werden. Eine Wand mutiert schonmal zum Fussballtor. Und ein Spielturm zum Piratenschiff.

Und wenn wir Zeuge dieser wunderbaren kindlichen Eigenschaft werden, kann es vorkommen, dass wir uns für einen Moment wünschten, auch wieder ein Kind zu sein. Nur die Wahrheit ist, dass wir die Zeit nicht zurückdrehen können. Die Wahrheit ist wohl auch, dass gerade solche nostalgischen Momente, die auch weh tun, unser Leben einzigartig machen und ihm einen Sinn geben.

Worauf wir uns in diesem Szenario auf einer übergeordneten Ebene konzentrieren können, ist der Umstand, dass wir als Eltern unseren Kindern eine möglichst schöne Kindheit ermöglichen sollten, weil sie sich noch lange an diese Momente der Sorglosigkeit und Freiheit zurück erinnern werden. Das impliziert auch, unsere eigenen Ansprüche und Sorgen teilweise zurückzustecken. Wir müssen uns darüber im Klaren werden, dass sich unsere Vorstellungen vom Wert eines materiellen Gutes nicht zwangsläufig mit denen unserer Kinder decken.

Und wer sagt, dass unsere Wertehaltung der eines Kindes vorzuziehen ist.

 

Die Anschaffung eines Spielturms ist im Grunde nur die Zuspitzung eines Problems. Wir werden, vermutlich durch den Wunsch eines unserer Kinder, in eine Art Dilemma bugsiert, aus dem wir uns als Individuum wieder befreien müssen.

Ich möchte damit keinesfalls ausdrücken, dass wir unsere Interessen in vollem Umfang hinter die unserer Kinder stellen sollten. Das wäre kontraproduktiv. Aber wie es das Leben so oft von uns fordert, ist es wohl auch hier notwendig, eine Balance zu finden und sich nicht einfach einem der beiden Extrem hinzugeben (in welche Richtung auch immer).

Obwohl zweiteres wohl die einfachere Option wäre.

 

Bewegen wir uns ein wenig von diesen Abstraktionen fort und betrachten dieses Problem aus einer Perspektive, die sich mehr auf konkrete Ansätze bezieht.

 

Da kann der Verkäufer im Hintergrund noch so sehr toben, jeder Psychologe würde dir wohl zuerst einmal raten, dich mit deinem Kind hinzusetzen und mit ihm in den Dialog zu treten.

Tritt für einen Moment weg von deinen eigenen Gedanken und geh auf dein Kind ein. Welche Bedürfnisse stecken hinter dem Wunsch, einen Spielturm im Garten stehen zu haben? Du musst dich dem Kern des Problems nähern, bevor du dir Gedanken über die konkrete Umsetzung machen kannst.

 

Erst in einem zweiten Schritt näherst du dich den Spezifikationen des Projekts. Frag dein Kind, welche Eigenschaften ein solcher Spielturm mitbringen müsste, um die Bedürfnisse zu befriedigen. Im Umkehrschluss sollte auch zur Sprache kommen, worauf bei einem Spielturm aus der Sicht deines Kindes getrost verzichtet werden kann.

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