Die Anaplasmose beim Hund wird wie die bekannte Lyme-Borreliose von Zecken auf den Hund übertragen und stellt für jeden Wuffi eine echte Bedrohung dar. Bei vielen Hundefreunden ist diese Krankheit auch als Hundezeckenfieber oder nur Hundefieber bekannt. Egal, bei welcher Hunderasse die Anaplasmose vorkommt, ist es entscheidend, schnell zu handeln.
Neben schwer zu kontrollierenden Blutungen kann es zu Blutergüssen und zu einem Lahmen des Tieres kommen. Gerne möchten wir dir in diesem Ratgeberartikel Vorgehensweisen aufzeigen, dass du eine Anaplasmose Hund richtig erkennen und die notwendigen Maßnahmen ergreifen kannst.
Wie wird ein Hund mit Anaplasmose infiziert?
Durch eine blutsaugende Zecke, die deinen Hund gestochen hat, gelangt die Krankheit in die Blutbahn deines Vierbeiners. Bei dem Erreger handelt es sich um ein Gram-negatives Bakterium, welches auf den Namen Anaplasma phagocytophilum hört. Es ist der Gruppe der Rickettsien angehörig. Die braune Hundezecke beeinflusst als Träger von Anaplasma-Platys, die Blutgerinnungszellen deines Hundes, welche als Thrombozyten bekannt sind. Am öftesten tritt aber die Anaplasma phagocytophilum auf. Hierbei werden die weißen Blutkörperchen deines Hundes durch Stiche der Hirschzecke infiziert.
Auch wir Menschen können von einer Anaplasmose durch einen Zeckenbefall betroffen sein. Halte also die Augen und Ohren nach einem vermehrten Vorkommen von Zecken in Deutschland offen und meide diese Orte mit deinem Wuffi.
Anaplasmose Hund Symptome
Je nach Hund können die Symptome bei einer Anaplasmose unterschiedlich stark sein. Zudem können die Anzeichen erst nach mehreren Tagen der Infektion auftreten. Um dir die möglichen Anaplasmose Hund Symptome übersichtlich aufzuzeigen, haben wir dir folgend eine Übersicht erstellt:
· Husten
· Anfälle
· Lahmheit
· Apathie
· Gelenkschmerzen
· Mangelnde Bewegungs- und Muskelkontrolle (Ataxie)
· Fieber
· Störung des Gleichgewichts
· Krämpfe
· Unwohlsein
· Anschwellung der Lymphknoten
· Erbrechen
· Lethargie
· Gewichtsverlust
· Atemprobleme
· Leber- und Milzvergrößerung
· Durchfall
· Appetitlosigkeit
· In den Gliedmaßen treten Ödeme auf
Die Untersuchung des Hundeblutes beim Tierarzt kann durch ein gemindertes Vorkommen von:
1. Roten Blutkörperchen (Erythrozyten)Blutplättchen (Thrombozyten)
2. Weißen Blutkörperchen (Leukozyten)
Auch unter den Fachausdrücken Anämie und Leukopenie bekannt. Diese wichtigen Symptome im Blutbild geben den Tierarzt Grund zur Annahme, dass der Hund mit Anaplasmose infiziert ist. Wenn dein Hund mit Anaplasma-Platys infiziert ist, kann es zu Blutungen kommen, die bei deinem Wuffi sogar ein Nasenbluten hervorrufen können. Die Ursache ist hierbei, weil die Blutgerinnungsplättchen in periodischer Form abnehmen.
Diagnose
Stellst du dir die Frage, wie eine Anaplasmose beim Hund diagnostiziert wird? Dann möchten wir dir folgend den Ablauf beim Tierarzt aufzeigen. Da die Symptome für eine Anaplasmose mit der Lyme-Borreliose eine starke Ähnlichkeit aufweisen. Zudem kann dein Vierbeiner auch mit beiden Krankheiten von derselben Zecke infiziert worden sein. Du siehst, dass es sogar für deinen Tierarzt schwer sein kann, die richtige Diagnose zu stellen.
Um eine aktive Infektion bei deinem Wuffi festzustellen, führt der Tierarzt in der Regel eine Blutuntersuchung durch. Bei der Untersuchung des Blutes wird auf ein Vorkommen von passenden Antikörpern geachtet. Auch durch eine Anwendung eines Mikroskops ist es dem Tierarzt in manchen Fällen möglich, den bakteriellen Organismus zu erspähen.
Um dir weitere mögliche Tests auf eine vorliegende Anaplasmose aufzuzeigen, haben wir dir folgend eine Übersicht erstellt:
· IFA-Tests (Indirekter Fluoreszenz-Antikörper)
· PCR-Tests (Polymerase Chain Reaction)
· ELISA-Tests (Enzyme-Linked Immunosorbent Assay)
Wie wird die Krankheit richtig behandelt?
Bei der Behandlung der Anaplasmose kommt vermutlich ein Antibiotikum namens Doxycyclin zum Einsatz, welches auch bei anderen Infektionen, die durch Zecken übertragen werden, zum Einsatz kommt. Die Dauer der Behandlung liegt hier erfahrungsgemäß bei 30 Tagen. Bereits während der ersten 24 bis 48 Stunden kann eine gesundheitliche Verbesserung deines Hundes eintreten.
Ist dein Wauwau wieder gesund, besteht trotzdem die Möglichkeit, dass ein erneuter Anaplasmose Test positiv ausfällt. Leidet dein Wuffi aber nicht, wird der Tierarzt entscheiden, ob eine erneute Antibiotikabehandlung nötig ist.
Ist die Hund Anaplasmose für den Menschen ansteckend?
Um dich mit der Anaplasmose bei deinem Hund anzustecken, musst du von den Zecken, die diese Krankheit übertragen, in Berührung kommen, sodass dich diese stechen und somit infizieren können. Hat sich eine Zecke erst einmal bei ihrem Wirt (in diesem Fall der Hund) festgesaugt, ist es unwahrscheinlich, dass sie bei der direkten Berührung des Hundes überträgt.
Da es sich bei der Anaplasmose aber um einen zoonotischen Erreger handelt, ist eine Übertragung der Zecken von dem Hund auf den Menschen und zu anderen Tieren aber immer möglich. Ist dein Hund mit den Zecken befallen, besteht die Möglichkeit, dass er diese verliert. So können sich die Zecken überall dort befinden, wo sich dein Wuffi aufgehalten hat. Da diese Zecken für ihr weiteres Überleben einen Wirt benötigen, werden sie dich eher überfallen und mit der Anaplasmose infizieren.
Um dir aufzuzeigen, in welchen Ländern dein Vierbeiner von Holzbock-Zecken am ehesten mit einer Hund Anaplasmose infiziert werden kann, haben wir dir diese zusammengefasst:
· Deutschland
· Schweiz
· Österreich
· Dänemark
· Schweden
· Polen
· Bulgarien
· Kroatien
· Frankreich
· England
· Slowenien
· Nordspanien
· Ungarn
· Norditalien
· Holland
· Tschechische Republik
· Norwegen
In Deutschland ist besonders der Süden von einer Anaplasmose Gefahr betroffen. Generell kann man sagen, dass von 20 Zecken eine im Durchschnitt mit dem Anaplasmose Erreger infiziert ist. Das macht prozentual einen Anteil von 2 bis 5 Prozent der Zecken aus.
Anaplasmose beim Hund vorbeugen
Halte als aller Erstes deinen Garten bestmöglich zeckenfrei. Dies machst du, indem du deinen Rasen mähst und die Bäume und Büsche schneidest. Wenn dein Garten dafür bekannt ist, anfällig auf Zecken zu sein, kannst du auch zu Anti-Zecken-Sprays oder vergleichbaren Mitteln greifen. Achte aber darauf, Schutzmittel zu verwenden, die für Menschen und Tiere keine Gefahr darstellen.
Wenn du mit deinem Hund auf einem Spaziergang warst, solltest du deinen Hund im Nachhinein sorgfältig auf Zecken untersuchen. Achte hier nicht nur auf das Fell des Tieres, sondern auch auf die Beine, Ohren, den Schwanz des Hundes. Zudem solltest du einen prüfenden Blick zwischen die Zehen werfen. Fallen dir Zecken auf, entferne diese sorgfältig, aber ohne deinen Hund dabei wehzutun. Wenn du nicht weißt, ob dein Hund mit Zecken befallen ist, kann der Griff zu einem Zeckenshampoo und ein anschließendes Bad Abhilfe schaffen. Um den Kopf- und Halsbereich von deinem Wauwau frei von Zecken zu halten, kannst du auch auf ein passendes Zeckenhalsband kaufen. Es kann auch auf Cremes und andere Mittel zurückgegriffen werden, um einen Zeckenbefall zu verhindern.
Wenn du chemische Zeckenmittel bei deinem Hund verwenden möchtest, achte darauf, dass du sie nicht bei stillenden oder schwangeren Hündinnen einsetzt. Auch Welpen sollten nicht mit derartigen Mitteln in Berührung kommen. Frage deinen Tierarzt nach möglichen weiteren Artikeln, die mobil eingesetzt werden können und den Befall von Zecken verhindern können.
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